Netzwerk Citykirchenprojekte begrüßt 100. Mitglied

Mit der Beitrittserklärung der City-Kirche Jülich umfasst das ökumenische Netzwerk Citykirchenprojekte nunmehr 100 Mitglieder. Im Jahr 2004 wurde dieses Netzwerk gegründet, um den Einrichtungen, die im Bereich der Citypastoral und der Stadtkirchenarbeit tätig sind, ein Forum zum Austausch und zur Qualifizierung zu bieten.

Vor rund 20 Jahren entstanden die ersten Einrichtungen mit dieser Zielsetzung als Antwort auf kirchliche und gesellschaftliche Entwicklungen der letzten Jahrzehnte. Traditionelle Formen der Kirchenbindung (Gottesdienstbesuch, ehrenamtliches Engagement in Gemeinden) sind nicht mehr selbstverständlich. Für immer mehr Menschen, zumal in Großstädten, spielen Kirche und Glaube eine geringere Rolle. Gleichzeitig bietet die Stadt eine Fülle an Weltanschauungen und religiösen Sinngebungen. Hier setzen die Citykirchenprojekte an und verfolgen das Ziel, niederschwellige kirchliche Präsenz in der City zu gewährleisten. Sie wollen dabei religiöse Impulse in das Leben der Stadt einbringen, Information, Gespräch und Seelsorge anbieten.

Es sind zum einen Gemeinden mit teilweise historisch herausragenden Kirchen, die sich durch ein spezifisches Angebot als Citykirchen definieren. Mancherorts liegt der Schwerpunkt dabei im sozialen Bereich (z.B. Vesperkirchen), andere Einrichtungen sind durch kulturelle Angebote geprägt (Kirchenmusik, Kunst, Bildung).

Die Einrichtungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die dem Netzwerk angehören, weisen ein breites Spektrum auf. Großstädte wie Wien, Hamburg, Berlin und Frankfurt sind ebenso vertreten wie kleinere Orte, für die sich aber ähnliche Herausforderungen stellen. Von den Mitgliedseinrichtungen werden 16 ökumenisch getragen; 29 befinden sich in evangelischer und 54 in katholischer Trägerschaft. Die alt-katholische Kirche unterhält eine entsprechende Einrichtung.

Citykirchenprojekte gehen bewusst auf den Lebensstil in der City ein, bei dem en passant die kommerziellen, kulturellen und sozialen Angebote wahrgenommen werden. In diesem Kontext wollen sie neue Räume erschließen und Perspektiven aufzeigen, die Orientierung in der Unübersichtlichkeit geben können. Dazu gehören Begegnungsmöglichkeiten wie Cafés, Bildungsveranstaltungen und Einladungen zu Glaubensgesprächen. Informationen über das ganze Spektrum kirchlicher Angebote gehören ebenso dazu.

Spirituelle Elemente ergänzen die traditionellen Andachts- und Gottesdienstformen und nehmen den Rhythmus der Stadt auf. Charakteristisch sind Tagzeitengebete, Kurzandachten zur Mittagzeit, geistliche Impulse an ungewöhnlichen Orten, Räume der Stille u.ä., die gerade auch Suchende und Zweifelnde ansprechen sollen.

Das Netzwerk unterstützt seine Mitgliedseinrichtungen durch Erfahrungsaustausch und Beratung. Dazu gehört unter anderem eine im zweijährigen Rhythmus stattfindende Fachtagung. Daneben werden Hospitationen und andere Fortbildungsmodule angeboten. Im Kontakt mit der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche Deutschlands wird das Anliegen der Citykirchenarbeit gegenüber den Kirchenleitungen vertreten.

Im Anhang: Pressemitteilung zum Weiterleiten auch an möglicherweise interessierte örtliche Redaktionen.

Dateianhang: